Ein Kommentar über die von Italiens Staatschef Berlusconi neu eingebrachten Gesetze.

am 24.07.2003 / in zitate & fakten

Man stelle sich vor, Kanzler Schröder ließe noch schnell vor der Sommerpause ein Gesetz durchpauken, das aus „politischen Gründen” abgesagte Urlaube mit hohen Entschädigungen versüßt. Unvorstellbar?
Mag sein, in Italien aber würde so etwas derzeit unter ?eher belanglos? rangieren. Es ist – gelinde gesagt – ein ziemlich eigenwilliges Verständnis von Demokratie, von der Unabhängigkeit der Justiz und der Medien, das da zwischen Mailand und Palermo erblüht.
Überzeugten Demokraten dürften sich die Nackenhaare aufstellen angesichts der Art und Weise, mit der sich der italienische Premierminister Berlusconi Gesetze zum eigenen Nutzen zusammenbiegen lässt. Doch der Mann ist es einfach gewohnt, dass andere nach seiner Pfeife tanzen. Mit einem Wirtschaftsimperium im Wert von 7,8 Milliarden Dollar ist er nicht nur der reichste Mann des Landes, sondern praktischerweise auch noch erster Mann im Staate.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert