Thüringische Polizisten verprügeln Hamburger Zivil-Kollegen

am 15.07.2003 / in zitate & fakten

Das Verfahren gegen drei thüringische Polizisten, die in Hamburg Zivil-Kollegen verprügelt haben sollen, offenbart einen handfesten Polizeiskandal.

Der Prozess gegen die Polizisten war überschattet vom Versuch ihrer Vorgesetzten, die Ermittlungen zu behindern. So hat laut Richter Semprich der Truppführer der Täter „hier eine komplette Falschaussage gemacht”. Später waren die drei Polizisten nicht zur Verhandlung gekommen und hatten sich mit umstrittenen Attesten entschuldigt. Der Richter erließ Haftbefehle, die von der Polizei in Erfurt aber nicht ausgeführt wurden.
Der Vorgesetzte der drei Polizisten, Polizeidirektor Roland Richter, geriet unter Verdacht, Druck auf die Beamten und ihre Anwälte ausgeübt zu haben. Anwalt Ulfert Jährig, der den 23 Jahre alten Polizisten vertritt, sagte, er habe 15 Mal mit Richter telefoniert. Der Polizeidirektor habe versucht, ihm zu sagen, wie er den Prozess führen solle. Als Zeuge vor gericht wies der Polizeidirektor das letzte Woche zurück.

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